"...V. Jahrgang. No. 37. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber: Dr. H. Klee. Berlin, Dienstag, den 30. März 1886. Zum Geburtstag des Kanzlers. Am 1. April vollendet Fürst Bismarck sein 71. Lebensjahr. Vor einem Jahre betheiligte sich das deutsche Volk in seltener Einmüthigkeit und Begeisterung an der Feier seines 70. Geburtstages, mit welchem die Feier seines 50 jährigen Amtsjubiläums verbunden war, und legte damit ein glänzendes Zeugniß seiner Dankbarkeit und Verehrung für den großen Staatsmann ab. Wenn es diesmal an einem äußeren Anlaß zu einer ähnlichen allgemeinen Feier fehlt, so ist das deutsche Volk doch nicht minderbeseelt von denjenigen Gefühlen, denen es vor einem Jahre Ausdruck gab. In dem Wirken des Kanzlers auch in dem vergangenen Lebensjahre hat das deutsche Volk wieder Veranlassung genug zu erneuter Dankbarkeit und Liebe gefunden, und je mehr es hat sehen müssen, daß dasselbe auf unfruchtbaren Boden fiel und auf Hindernisse stieß, desto mehr hat – wie wir überzeugt sind – die Bewunderu ..."

"...einer Vorlage, die sie noch nicht kennen, zu beweisen, und um dieselbe, wie das Branntweinmonopol, von vornherein zu discreditiren. Voran die Germania und die „Freisinnige Zeitung!" Von Interesse ist es, was das letztere Blatt an dem Project auszusetzen hat. Natürlich wirft es sich wieder zum Anwalt der Interessen der kleinen Brennereien auf, deren Untergang es prophezeit. Weiter aber appellirt es an die Interessen der Consumenten, denen es eine große Vertheuerung des Trinkbranntweins in Aussicht stellt, und neben den Großbrennern denuncirt es nun auch die Großhändler, welche von dem beabsichtigten Project einen großen Geschäftsgewinn zu erwarten haben würden. Auch den financiellen Effect der Vorlage sucht das Blatt als einen sehr fraglichen hinzustellen, weil die Vertheuerung des Trinkbranntweins den Consum beträchtlich vermindern würde. Die Freisinnige Zeitung ist überzeugt, daß die vielen Nachtheile einer derartigen Steuerreform schließlich zum Monopole führen müssen. Demgemäß sei das Project ..."

"...Verhütung der Gefährdung der Transporte die ihnen begegnenden Wagenführer, Schiffsführer, Reiter und sonstige Personen zu den je nach Umständen erforderlichen Handlungen oder Unterlassungen – insbesondere zu langsamem Vorbeipassiren oder Ausweichen, zum Unterlassen von Tabakrauchen, zum Auslöschen von Feuer – aufzufordern. Wer solcher Aufforderung nicht ungesäumt Folge leistet, wird – unbeschadet des nöthigenfalls zur Anwendung zu bringenden unmittelbaren Zwanges – nach § 367 Nr. 5 bestraft. Für Turnlehrer. In der Königlichen Turnlehrer-Bildungs-Anstalt in Berlin wird Anfang October d. J. wiederum ein sechsmonatlicher Kursus zur Ausbildung von Turnlehrern eröffnet werden. Für den Eintritt in die Anstalt sind die Bestimmungen vom 6. Juni 1884 maßgebend. Die Anmeldungen sind an die Kgl. Regierungen bezw. an das Kgl. Provinzialschulcollegium in Berlin zu richten und haben diese bis spätestens zum 1. August über die eingehenden Meldungen zu berichten. Politische Tagesfragen . „Ich sehe einige schwarze Punkte& ..."

"...erzielen wird. Vermuthungen nach der einen oder anderen Richtung hin haben keinen Werth, das Beste wird sein: Abwarten! Die Novelle zur Gewerbeordnung, welche dem Bundesrath die Befugniß beilegt, Innungsverbänden die Rechte juristischer Personen beizulegen, wurde am Montag vom Reichstag mit großer Mehrheit angenommen. Die preußische Canalvorlage ist vom Abgeordnetenhaus an eine Commission verwiesen worden. Die Meinungen in der ersten Lesung gingen ziemlich durch einander und von einer Scheidung der Geister nach Fractionen war wenig zu merken. Die Schlesier sprachen vorzüglich für den Oder-Spree-Canal, die Westfalen und Rheinländer für den Dortmund-Ems-Canal. Dr. Windthorst sprach sich im Ganzen zustimmend über die Vorlage aus. Auf der rechten Seite war im Ganzen weniger Geneigtheit für die letztere Wasserstraße zu bemerken, weil hier in erster Linie die Hebung der wirthschaftlichen Verhältnisse im Osten angestrebt wird. Das Schicksal der Vorlage ist daher noch nicht sicher. Minister Maybach war zu den Verhand ..."

"...Teltower KreisblattTeltow er Kreis blntk Teltower Kreisblntk blntk. terscheint Inserate ererden in der Dienstagn , Donnerstae0 und Sonnabends . öenuemei . w7rei- 1 iNarü e5 f rro Quartal . Erpedition : Berliti W'. , Potsdamer Straße 26d . Abonnements werden von sämn : tlichen Pest- Anstalten , Briefträeern und den ieremrn tm Kreise angenommen . .,1 39. Abonnements- slrlinladnug . und bitten wir unsere verehrten Leser, die Erneuerung -' sowie in sämmtlichen Annoncen-Bureaux und den Agenturen imkreise angenommen. Preis der einfacher Petit-Zeile oder deren Raum 20 Pfennige. rlerlin, drn l . April t886. Neuen Hebeiven gönnen , macht 30. Jahrg, aber zur Bedingung, Frank- tsrichtantichef. des [ reich solle keine Verbrechen mehr nach den Inseln des Stillen Meeres depottiren . Der aiser erschien Montag Nachmittag Punkt 3 Uhr im Herrenhause in Berlin zum Besuch des zur Zeit daselbst wohnenden Statthalierö Fürsten Hohenlohe . Der Monarch sah sehr wohl aus und schritt rüstig die Treppe zur Wohnung Eine eigene Ooation wu ..."

"...Teltower Kreisblatt184 Kommission, decken , welche sich mtt denen der Regierungsvorlage unver- soweit sie schon heute zur Erledigung kamer , genehmigt . Dienstag soll die Berathung Offizier forderte sie drei Mal vergeblich auf, sich zu entfernen . Nun stellten sich die Soldaten gegen eine Mauer und legten an . ändert werden. fortgesetzt Darauf drangen die Reuterer gegen sie vor und stürzten sie Nachrichtrn aus dem kreise und Verschiedenes. Zum 1 . April . April. Keine Angst ! Wir wollen Niemand in den April schicken, just das Gegenthen, warnen, sich nicht in den April schicken zu lassen . Wem der glückliche Koup gelangen, der hat freilich gut Lachen , aber der " Angeführte " zu sorgen . Nun, er wird sich braucht vor Spott nicht d ie Er trösten, eine luftige April Der 1 . Aprü sein einundsieh nicht förmlich auf los : die Soldaten verwunder . gaben Feuer, den An- Verun, 30. März . Der Reichstag trat heute vor gut besetzten Bänken in erdie zweire Berathung des Gesetzentwurfes , betreffend die V greifenn beinahe ..."

"...Teltower Kreisblattl8 Am Dienstag Nachmittag fand die Sektion der Leiche Unser seit einigen Jahren als s * Johannisthal. Sommeraufenthalt bekannter gewordener Kur - und Badeort [ im hiesigen Spritzenhause statt, woselbst sie vom Thatorte hingeschafft worden war. erfreute sich seil etwa 2 Jahren eines Kunhauses mit KurBuron Tnützfehler von [ Fallenstein * Eine gemischte Waaren- Handlung in des Wortes park, welches von dem 1 soll. Die That war eine so unerhörte, so gräßlich in ihren wiedergeben, [ Einzelheiten , daß wir nachstehend die Anklagerede des Staats[ anwaltes Dr. Wachter A in ihren Hauptpunkten vorwegerster Bedeutung befindet sich im orden t Berlins . errichtet war und in dem die dort weitenden Badegäste durch Um dieses KurDer Inhaber eines Parterregeschäfts hat em Schild mit [ wemgstens in meiner mehr als dreißigjährigen Praxis ein den Or Filter ärztlich behandelt wurden . gleich gräßlicher Fall eines Verbrechens gegen das Leben noch haus nun zu einem Spekulationsobjekt zu machen , war Herr l nachsteh ..."

"...Teltower Kreisblatt186 -. aA -ernamAmtli V wir auf 6 Jahre öffentZu diesem Zwecke haben Den Mitgliedern der Die sige Gemeindejagd, ca . 3000 Mrg . Areal, beabsichtigen lich zu vernachten . ed111rrleer - 1eleesne8 vorn 40 via 150 Martr . Rn1 . nunruet-Pnletot ron 20 bis 3i ) llk . , Pu1atot3 n . aulrclet i 8a1ci1 umi leitaner amte- a . limmeeeeazee hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß Sonntag , den 4 . April, Nachm . 4 Uhr, wir zum Dinmm1 voi ) 6 . 5n 11k . an . emptio1ile zu tli: n im Kassenlokal General - V ersammlung 6 . pril, V ormittags l0 Ihr im A rnat schea rnat' anberaumt . Gasthofe hierselbst stattfindet. de:vn1-dielleeldeteev1 ueteoi110aev . toernar 11ctetnrnll11tel , tüu neuo8tEn b-roons in reieber elusWaltl zu nu8ser A Tages . Ordnung . Der Verstand. erstand 1 . Rechnungsvorlage. 2 . Verschiedenes. . Teltow . Termin Bedingungen werden eW0tmlmlian liisllen l ' rotson . izuodorf a . . iigl . eolunär- E. - B. Der Drtgvorstand . li . mel llaef , spittelmarkt g9 , :n e ))wnAa . Dte Herren Schlächterur ..."

"...V. Jahrgang. No. 38. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber: Dr. H. Klee. Berlin, Donnerstag, den 1. April 1886. Die Socialistendebatte. Das Ergebniß der zweitägigen Debatte über die Verlängerung der Gültigkeitsdauer des Socialistengesetzes ist die Aufrechterhaltung des Gesetzes für noch zwei weitere Jahre. Die Windthorstschen Abänderungsanträge, welche wie vor zwei Jahren ein sogenanntes Uebergangsstadium anbahnen, in Wahrheit aber die Waffen der Regierung im Kampfe gegen die Socialdemokraten abstumpfen wollten, wurden zunächst mit Hilfe der Freisinnigen im Einzelnen angenommen, dann aber in ihrer Gesammtheit verworfen, worauf der von dem ultramontanen Abg. Frhrn. von Hertling ausgehende Vorschlag, die Geltungsdauer des unveränderten Gesetzes statt auf fünf auf zwei Jahre auszudehnen, mit 173 gegen 146 Stimmen angenommen wurde: in der Minderheit befanden sich Freisinn, Socialdemokraten, Polen und ein kleiner Theil des Centrums; der größere Theil des Centrums stimmte mit den Conservativen und Nat ..."

"...Kornzolldebatten in Parlament und Presse breitgetreten und Herr Richter hat dies wieder bei der Monopoldebatte gethan; überhaupt wird diese Wirkung allen indirecten Steuern angedichtet, und somit werden diejenigen, welche für die Erweiterung des indirecten Steuersystems eintreten, als solche verdächtigt, welche die minder Besitzenden zu Gunsten der Wohlhabenden belasten wollen. Mit solchen Ansichten reizt man das Volk zum Klassenhaß, die Armen gegen die Reichen auf. Die ganze Steuer- und Socialgesetzgebung verfolgt gerade das entgegengesetzte Ziel, nämlich die minder Besitzenden zu entlasten und in ihrer Existenz zu schützen. Dazu bieten nur die indirecten Steuern das Mittel. Wenn auch die Wohlhabenden davon Nutzen haben, so kommt das wieder den Arbeitern und minder Besitzenden zu Gute: denn wenn jene nichts zu essen haben, können auch diese nichts verdienen. Kein Staat der Welt kann auf indirecte Steuern verzichten: das wissen die Freisinnigen sehr gut, und wenn sie dennoch diese Steuern als dem armen Manne ..."