"...VII. Jahrgang. No. 73. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber i. V.: Dr. jur. Hammann. Berlin, Dienstag, den 31. Juli 1888. Die conservative Partei und das Kartell. In den Streitigkeiten, welche zwischen den Blättern der Flügelgruppen der Kartellparteien geführt werden, beginnt sich auf der einen Seite die Legende herauszubilden, daß diejenigen conservativen und regierungsfreundlichen Politiker, welche die Wahlvereinigung aufrecht erhalten wissen wollen, es auf möglichste Stärkung der nationalliberalen Partei abgesehen haben. Von vornherein ist es doch klar, daß derjenige, welcher für das Kartell und gegen neue erbitterte Kämpfe unter den in wichtigen politischen Fragen übereinstimmenden Parteien eintritt, nicht die Absicht haben kann, die eine Partei zu stärken und die andere zu schwächen. Das Kartell bedeutet seinem ganzen Wesen nach die gegenseitige Achtung des bisherigen Besitzstandes und die gegenseitige Unterstützung in dem Kampfe gegen die Candidaten anderer Parteien. Dabei versteht es sic ..."

"...derselben auf die Preisbildung ausländischer Märkte völlig aufzuheben, wohl aber dieselbe in ihren Wirkungen auf den heimischen Mark abzuschächen und damit die Gefahr zu mildern. Dadurch ist der Weg zur Selbsthülfe, auf welchen die landwirthschaftliche Bevölkerung in der Hauptsache immer angewiesen bleiben wird, frei gemacht, der Muth gehoben, der Unternehmungsgeist neu belebt worden. Eine wesentliche indirekte Hülfe ist der Landwirthschaft zugleich dadurch gewährt worden, daß die durch die Zölle erheblich gesteigerten Staatseinnahmen es ermöglichten, den wachsenden Staatsbedürfnissen ohne Erhöhung der directen Steuern gerecht zu werden. Die deutsche Landwirthschaft hat der schweren Krisis gegenüber die Hände nicht in den Schooß gelegt. Die große Summe von Intelligenz, welche in unserer landwirthschaftlichen Bevölkerung lebt, hat sich auch in dieser Zeit erfolgreich bethätigt, Staat und Corporationen haben innerhalb der möglichen Grenzen geholfen und so sind bedeutende Verbesserungen und Fortschritte erzielt ..."

"...Manufactur. Während der Anwesenheit des Kaisers spielte die Musik u. A. die preußische Nationalhymne und den Hohenfriedberger Marsch. Auf der Fahrt nach und von der Ausstellung wurden dem Kaiser fast ununterbrochen sympathische Kundgebungen Seitens der Bevölkerung zu Theil, wiederholt wurden von Damen Blumen und Sträuße in den Wagen des Kaisers geworfen. Im Ausstellungsgebäude, wo sich der Kaiser längere Zeit auch mit dem Kriegsminister Bahnson unterhielt, wurde Allerhöchstdemselben von deutschen Ausstellern ein prachtvoller Blumenstrauß überreicht. Nach der Rückkehr stattete der Kaiser der dänischen Königsfamilie in deren Gemächern einen Besuch ab, empfing den Ministerpräsidenten Estrup in längerer Audienz, Abends 7½ Uhr fand dann die Galatafel statt. Gegen Schluß derselben brachte der König folgenden Trinkspruch aus: „Ich danke Ew. Majestät für den ehrenvollen Besuch, der Mir und Meinem Lande zu Theil geworden ist. Ich trinke mit vollem Herzen auf das Wohl Ew. Majestät und das Wohl Ihrer Majestät der Kaiser ..."

"...allein die Verantwortung treffe. Im Laufe des Vormittags hatten mehrere Trupps Strikender an verschiedenen Punkten der Stadt die Vornahme von Arbeiten zu hindern versucht; die Bauplätze waren aber sämmtlich von der Polizei oder von Truppen besetzt und bewacht. Von einem irgendwie ernsteren Zwischenfall verlautet bis jetzt nichts. Nach einer Meldung aus St. Etienne sind auch gegen 400 Minenarbeiter in Villars (Departement Loire) der gleichfalls an verschiedenen Stellen eingetretenen Arbeitseinstellung der Bergleute beigetreten, die mehr und mehr eine allgemeine zu werden droht. Die französisch-italienischen Beziehungen, welche ohnehin seit längerer Zeit gespannt sind, haben durch die italienische Besitzergreifung von Massauah eine neue Verschärfung erfahren. Der italienische Gouverneur hat die in der Colonie befindlichen Fremden zur Steuerzahlung herangezogen, der französische Consul, der jedoch nur die türkische, nicht die italienische Bestätigung hatte, berief sich demgegenüber auf die für diesen früher egyp ..."

"...Teltower Kreisblattwer Kreisblatt wer Kreisblatt. v Erscheint r . -' A . AA S Dienstags , Donnerstags und A Jaseeate werden in der Erpedittan : . Bnlin W. . Potsdanter Strae 23h v A Sonnabend0. oomtementevrets l arb 25 pro Quartal. A sowie in sämmtlichm Annoncen-Burmur undden Agenturen im Kreise angenommen . Preis der einfacher Pctiazeile oder deren Raum 20 Pfennige. Abonnements werden von sämmtlichrn und dru A Post - Anstalten, Briefträgern Agenten im Kreise angeavmmen . A emsprech Anschln Nr 1ilr1emsprechNr. Seensprech Anschluß Nr 137v. SeensprechNr. llr. 89. Amtli1yes. Berlin , den 2 1 . Juli 1888 . Verun, ionnerstag. drn 2. ugust 1888. . Dies wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht mit dem Bemerken , daß die Gesuche um ausnahmsweise Kurz vor zehn Uhr 62. Jahrs . verlieβ der kaiserliche Extrazug den Bahnhof und rtaf nach guter zweiständiger Fahrt insriedrechs ruh ein. Ueber die Ankunft daselbst und die Abreise liegen folgende Telegramm vor riedrechsruh l . August . Se . MajestätderKaiserWilhelm Zula ..."

"...Teltower Kreisblatt- ' - ." '- s A * Abbruch der hochherrschaftlichen Villa, Berlin yiergarteustraste 29 Berlin, K A S KA ,Oh(l0h0 du - - destta aatisttme , lll600 t evglisthe ser , gtoe gfiaat , . beleguatt opptlstastu Stiegelfeheiven und Jalousie, Fenster mit geschliffenen Figmen und Hutzenscheiden , sehr feine Kaenine von Mannor, auch andere prachtvolle Oefen , die großartigsier Kochmaschinen, Bad" Einnchtungen mit -allem Komfort , . eine massive eichene Treppe mit Bildhauerei, mahaaoni Flügelthäten mit gestochenen Verdachtungen und Landschaften, sowie andere woderne Thäten ieta Art, Glas - und Spiegelwände, Glasschiebechoten , Parquet-Fußboden und sehr guter gewöhnlicher Fußboden , Panerle, Säulen mit Kapitälen, Vasen, Verandan und Landen, Garten - Fontama, und rottet ein großes Treibhaus mit Heizung , sehr viele Ziersträucher, Stall- Einrichtungen im elegantesten Stil , Hausthüren und Thorwege , Gas- und Wasserleitungs -Gegenstänu Graust - und Sandsteinstufen , Graniwlatten, eine Thurmuhr, vollkautig ges ..."

"...Teltower Kreisblattv * * * Heilage u ½ssr i errin von Schönwerth . V orA. vonGersdorff ( Nachdruck verboren .) des eltower kreisblattes pro l888 v M v * * * * emsig arbeitete , hin sah. zuwellen träumarisch sinnend vor sich t der sie der Kirche zuführte. Sie stattte empor, so lange, (Fortsetzung4 Anna-Elandia gelernt hatte lange gelegen und Geduld oben stehen , als Am Sylversterabend faßte sie plötzlich ein heftiges [ könno sie den Frieden jener Sterne in ihre arme, fündige Verlangen, die Kirche zu besuchen, und sie gab diesem Brust herabreißen . Verlangen nach . Klar und feierlich ladend scholl der " Es ist schlimm , Anna - Elandia, " begann die Dase Nus der Glocken in die schneebelle Nacht . wieder, " daß wir über dem Schaffen und Arbeiten den , Sieh´ nur, Anna -Elandia, den herrlichen SternenKirchgang so lanae versäumten. Es ist wohl wahr, nicht so eifrig als müsse es wahrhaftig dort himmel, es ist mir zu Mmhe , als stände es da geschrieben . " Friede auf Erden ! " Sie richtete sich auf aus der Ecke des Sc ..."

"...Teltower KreisblattA S u dem Frieden der Sterne, der der Natur, -- dann zu gehaßt worden ! getroffen . Auch Nun faß sie da, als habesie einschlag der Tod eines sah beleidigten Feindes ist nach ihr hin und zuge nach Kopenhagen aus Herz zurück und , wollte Ihnen möchte nur bei dem Frieden Gottes, Natur wohnt. über den Sternen, über der noch Rübiger legen -- Rübiger preßte ein Schmerz für eine im Grunde große Natur. Ihnen bleiben -- einige Zeit vielleicht, dis Einige Minuten später kniete Anna- Elandia in ihrem Kirchstuhl. Schweigend kniet sie da , dennlängst ist ihr die auf ihr ruhr . Um was sollte das Vaterunser entfallen , und in Worte fassen kann ihre Stephan Hartfeld erstannt Stephan Hartfeld sammen und die zuckerden Lippen zudaß sie ihn sehen möchte. Nüdiger kam schwankend heran . Woran ist die Baronin gesterben , wo wird sie begraben ? " trat bei Seite, Sie sah ihn und streckte [ os die Arme entgegen. ihm vollkommen fassungs- Seele die Last nicht, sie bitten, um Frieden , wenn sie in Besitz, inGlanz, in w ..."

"...VII. Jahrgang. No. 74. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber i. V.: Dr. jur. Hammann. Berlin, Freitag, den 3. August 1888. Des Kaisers Heimkehr. Unser Kaiser ist von seinem Besuch der baltischen Höfe wohlbehalten wieder im Kreise der Seinen eingetroffen, nach den Anstrengungen der dreiwöchentlichen Reise umfängt ihn im stillen Marmorschloß am Heiligen See das trauteste Familienglück. In der Geschichte des deutschen Reiches wird diese Meerfahrt Kaiser Wilhelms II. einen bedeutsamen Platz behaupten, denn in seinen Beziehungen zum Auslande hat der neue Herrscher sich damit durch eine That, eine Friedensthat eingeführt. Kaiser Wilhelm hat überall den Empfang gefunden, auf welchen ein mächtiger Fürst Anspruch machen kann, der alsbald nach seiner Thronbesteigung den benachbarten Herrschern aus freier Entschließung seinen Besuch ankündigt. Die Herzlichkeit der Aufnahme ist nirgend durch einen Mißklang gestört worden, nur mit hoher Achtung blickten die fremden Völker auf das bisher in der Geschichte noc ..."

"...Reichstage, ausgegangen. Der Parteivorstand der rheinischen Conservativen hat einen in der „Westdeutschen Zeitung" veröffentlichten Aufruf an die Conservativen des Rheinlandes erlassen, welcher mit folgenden Worten schließt: „Mit den Nationalliberalen „„wenn auch getrennt zu marschieren, so doch vereint zu schlagen"" – das war die Losung des dritten Parteitages der Conservativen des Rheinlandes am 11. October 1885, und sie möge – nachdem die rheinischen Nationalliberalen uns Treue um Treue gehalten – auch bei den Landtagswahlen dieses Jahres unser Leitstern sein, damit unser junger Kaiser und König – soviel an uns – nach seiner Hoffnung „„ einhellige Unterstützung finden möge ohne Trennung nach gesonderter Parteistellung !"" Nimmt man noch hinzu, daß das officielle Parteiorgan, die Conservative Correspondenz, die „terroristischen" Versuche der gedachten Gruppe wiederholt verurtheilt hat und neuerdings ihr vorhält, sie brauche von ihrem ganz einseitigen Standpunkte aus zur Durchführung ihrer Ziele in Kirche un ..."