"...IV. Jahrgang. No. 47. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber: Dr. H. Klee. Berlin, Dienstag den 28. April 1885. Der nationalliberale Steuerantrag. Die nationalliberale Partei des Abgeordnetenhauses hat nach einem Bericht der Nationalzeitung sich entschlossen, sich dem Antrage Huene gegenüber nicht ablehnend zu verhalten, sondern demselben einen Gegenvorschlag gegenüberzustellen, welcher denselben Zweck – Entlastung der Communen – auf einem etwas anderen Wege zu erreichen sucht. Während der Antrag Huene die Mehreinnahmen aus den landwirthschaftlichen Zöllen zur Vertheilung an die Gemeinden gelangen lassen will, schlägt der nationalliberale Antrag, wie er von der Nationalzeitung veröffentlicht wird, vor, daß von den auf Preußen aus dem Zolltarif entfallenden Einnahmen, welche sich durch die gegenwärtig zur Berathung stehende Zolltarifnovelle voraussichtlich erheblich vermehren dürften, in Zukunft eine bestimmte festabgegrenzte Summe vorweg zur Verwendung an die Kreise abgezweigt werde. Diese Summe ..."

"...Halbseidenweber und Baumwollspinner. Seit die Halbseiden-Fabrikation die reinen Seidengewebe aus dem Felde zu schlagen begonnen hat, spielen die für den erstgenannten Gewerbszweig unentbehrlichen Baumwollgarne in sämmtlichen festländischen Industrien eine wichtige Rolle. Die feineren Garnsorten werden bis jetzt allein im Elsaß und in England wohlfeil und solide genug hergestellt, um den Ansprüchen der Halbseidenfabrikation vollständig zu genügen. Herabsetzung der bezüglichen Zölle bezw. Zollfreiheit für die mit Hilfe dieser Garne hergestellten und in das Ausland ausgeführten Gewebe werden darum in den betheiligten Ländern, namentlich in Frankreich und Deutschland, von Zeit zu Zeit von den betheiligten Producenten als unentbehrlich bezeichnet. Während des vorigen Winters war eine solche Agitation von den bedrängten Lyoneser Webereien für Frankreich begonnen und dabei geltend gemacht worden, daß Angesichts der Niedrigkeit der deutschen Garnzölle eine Herabsetzung der französischen Zölle, sowie weitere Ausdehnun ..."

"...politik werden auch den Wohlstand unseres Landes mehren helfen. Doch auch jetzt schon kann nach dem Vorstehenden kein Zweifel sein, daß die wirthschaftliche Lage unseres Gemeinwesens die relativ günstigste ist. Die Aussichten der Demokratie. Anfang December traten einige alte, früher der Fortschrittspartei angehörige Parlamentarier mit einem Aufruf zur Gründung einer demokratischen Partei hervor, welche den Liberalismus der „Freisinnigen" übertrumpfen, im Uebrigen den socialpolitischen Forderungen der Gegenwart mehr als es von Seiten der „Freisinnigen" geschieht, Rechnung tragen sollte. Welchen Anklang dieser Aufruf gefunden, darüber hat man nichts erfahren können, bis vor wenigen Tagen „die demokratische Partei in Rheinland und Westfalen" in Düsseldorf einen „Parteitag" veranstaltete, welcher aber in seinem ganzen Verlauf auch nichts weiter war, als die Erneuerung der Aufforderung – und zwar an die demokratisch gesinnten Centrumsleute, wie an die unzufriedenen Deutschfreis ..."

"...IV. Jahrgang. No. 48. Neueste Mittheilungen. Verantwortlicher Herausgeber: Dr. H. Klee. Berlin, Freitag, den 1. Mai 1885. Die Steuerreform im Abgeordnetenhause. Ein guter Gedanke bricht sich allmählich Bahn: was die Regierung vor einigen Jahren nicht erreichen konnte, ist jetzt durch die Initiative des Abgeordnetenhauses in die Wege geleitet. In der Session von 1880/81 legte die Staatsregierung das erste sog. Verwendungsgesetz vor, welches die aus neuen Zöllen zu erwartenden Mehreinnahmen zu einem Drittel für Außerhebungsetzung der vier untersten Stufen der Klassensteuer und zur Ueberweisung des Restes dieser Steuer an die Kreise, und zu zwei Dritteln zur Ueberweisung der Grund- und Gebäudesteuer bis zur Hälfte an die Kreise verwendet wissen wollte. Das Gesetz wurde bei der Abneigung fast aller Parteien, auf den Gedanken desselben einzugehen, und bei der Uneinigkeit über die Ziele desselben, in der Commission „begraben". In der Frühjahrssession des Jahres 1882 wurde dem Abgeordnetenhause ein neues Ve ..."

"...Der alte Scheffner hat allerdings Recht gehabt, wenn er meinte, „man werde fortfahren, in der Vielheit der Offizianten und der Verordnungen das zu suchen, was nur von wenigen klugen und edlen Männern oft durch Anwendung kleiner Mittel, aber zur rechten Zeit gefunden werden kann." Ja man hat darin so außerordentliche Fortschritte gemacht, daß es heut zu Tage wenigen klugen und edlen Männern noch viel schwerer wie damals geworden ist, das Rechte zu rechter Zeit zu finden und damit durchzudringen. Heute haben die klugen Männer, heute hat die „Verstandessonne der Fürsten" mit einem großen parlamentarischen Apparat und mit der von einer Unzahl von Zeitungen beeinflußten sog. öffentlichen Meinung zu kämpfen, und an der Verbreitung des „Nebels unzähliger in schönen Worten bestehender Vorkehrungen" trägt keine Partei so sehr die Schuld wie gerade die „freisinnige". Diese erkennt überhaupt gar nicht die Möglichkeit an, daß wenige kluge und edle Männer der Vielheit von Offizianten ge ..."

"...erklären zu wollen, ob sie bereit sein würden, unter den gleichzeitig mitgetheilten Bedingungen die Einrichtung und den Betrieb der beabsichtigten Dampferlinien zu übernehmen, und welchen Zuschuß aus Reichsmitteln sie dafür beanspruchen würden. Die Angebote müssen bis zum 15. Mai erfolgen. Zu den Bedingungen gehört, daß jährlich – sowohl für die ostasiatische wie für die australische Linie – je 13 Fahrten in Zeitabständen von 4 Wochen, auf der Mittelmeerlinie 26 Fahrten in Anschluß an jene ausgeführt werden. Die Dampfer haben die Post an den fahrplanmäßig hierzu zu bestimmenden Häfen aufzunehmen und abzuliefern; die Abfahrt darf nicht früher erfolgen, als bis die Post an Bord ist. Die Fahrten sind auf sämmtlichen Linien in einer Geschwindigkeit von mindestens 11½ Knoten im Durchschnitt auszuführen. Die Post muß von Brindisi nach Alexandrien in 72 Stunden befördert werden, von Suez aus nach Hongkong in mindestens 613 Stunden, nach Melbourne in 717 Stunden, nach Sydney in 790 Stunden. In dieser Berechnung sind ..."

"...Politische Wochenschau. Aus dem Inlande. Unser Kaiser ist mit der gesammten Königlichen Familie in der vorigen Woche durch die Verlobung des Erbgroßherzogs von Baden mit der Prinzessin Hilda von Nassau , Tochter des Herzogs Adolf von Nassau, erfreut worden. Der Erbgroßherzog hat in Wien um die Hand der Prinzessin angehalten, und der Großherzog sein Land durch einen Erlaß an den Staatsminister Turban von der vollzogenen Verlobung benachrichtigt. – Unser Kronprinz hat sich Anfang dieser Woche auf einige Tage zum Besuch des Großherzogs von Weimar nach der Wartburg begeben. Die preußischen Anträge auf Aenderung der Justizgesetze in Sachen der Berufung in Strafsachen und bezüglich der Zusammensetzung der Geschworenengerichte haben den Bundesrath in der letzten Woche mehrfach beschäftigt. Nachdem in erster Lesung die Wiedereinführung der Berufung abgelehnt war, hat Fürst Bismarck in der Sitzung vom 30. April neue Gründe hierfür geltend gemacht, in Folge dessen die endgültige Entscheidung über diese Angelegenheit ve ..."

"...Teltower KreisblattA S '* -u v e S K v b v S i .* A b S " S - w u h - A S k. - K - l S ' A , - . . - . . - '- ' rh Teltow er Kreis Teltower vrnäemt latt. Inserate werden in der Expedition : - -i ' - . "-, s " u S K A Dienstags , Donnerstags und Sommbends . A Berlin tr. ' ' 5 str . * , Potsdamer Stratzen 26b . Tibonneuie :, ormct t o :- r arkt "A sowie in sämmtlühen Nnuoueen - rnreaur und den Agentnren imiireiseangenommen , D : : : ri . : i . rllt ,- unemet : : s werden oen iämunlichen e: ostit : fn lten , iaenen im Ariestr .tern )irciie und den * Dreis der einfacher Petit-Zeite oder deren Raum 20 Pfennige. A unaenom : mui . ,, 0 . mtliches . Aerlin , den . Berlin, dcu 2. ni l885 . 30. Jahrg Jahrg. der über die Unterhaltung - der nämlich ein jeder h Wenngleich ohenerwälmten ZwaugsvoUsireckungen hinsichtlich srin öffentlichen V olksschulen soll A Steuern nicht vorgekommen stets die Zahl der an sollten , definitio angestellter V olksschnllehrer 27 April l885 so ist mir doch direkten Kom- eine einer lebenslänglic ..."

"...Teltower KreisblattA * - * i u S v s "-'- l A - v S * die Gemeinde und der Eneritus nicht einigen könnten, Betriebe wurde die Höhe des Ruhegehältes eventuell nur auf ein Drittel der sämmtlichen Einkimfte festgesetzt. Jedenfalls hing die Höhe der Peiiston von der Leistungsfähigkeit der Gemeinde allein und ad, in Ermangelung deren als Vorbedingung für die selbständige Ausllbung eines solchen in die Reichsgewerbeordnung aufzunehmen ; 2 . die namentliche Feststellung dieser Betriebe hat nach demnächst schaffenden auch Die belgische Repräsentantenkammer genehmigte am Dienstag einstimmig die V orlage, durch welche der König ermächtigt wird, den Titel " Souverain des Kongostaates" an zunehmen . Möglichkeit durch Gesetz, non Organen unter Mitwirkung nur einer zu handwerkerlichen Selbstund dieser Beihülfen aus geeigneten öffentlichen Fonds beantragt bei hinreichender Begründung gedieser verwaltung im Verwaltungswege zu geschehen , 3. die Einrichtung von Handwerker-Kammern Innungsverbänden setzung eines mit in werden k ..."

"...Teltower KreisblattS S S * u A - 247 -' r * - -* - . ' ' * - . h l . * ' . - -./-:' i . - - : - .t . ' " S - Sv -" - ' . 1 v A . v " S 0 A Berlin, 28. April. Der setzte die Reichstag lehnte von zwei Urlaubsgesuche der Zolltarifnovelle ab und Der Nachrichten aus dem reise * und rohe änsrrfahrt. Und wenn die 7 rühlingssonne ; In Bert und Fluren schaut, Dann ist-s die Maienwonne, Die kommandirt ganz laut : Deutsche Fänger heraus , Laβt die Sorgen zu Hans , * A zweite Berathung fort. Verschiedenes. Zehlenderf . Zehlenderf. mäßies im Am nächsten Montag findet die statuten - Hört ihr sie fröhlich singer, Der muntern Vögel Schaar ? Sie alle, alle Nur bringen " S Zoll für Lichte wurde l5 aus 18 Mt ., ietr gebnannten Kakao von 35 aitf 45 Mik , für Kakaomasse, gewahlenen Kakao, Chokolade und Chokoladesurrogate -- überan entsprechend der Npril vorzunehmende General Versammlung Oankeslieder dar. im Frühlingshauch e, Regierungsvorlage Konsituren , -- von und 60 auf 80 Mk. erhöht. wurden auf 0 Ein der M , Amtag auf Zurückv ..."